15.10.2017 – 18.10.2017 von Muktinath nach Marpha

Von Muktinath aus geht es hinunter zum „Tor nach Mustang“ und weiter bis Marpha, einem bekannten Obstanbaugebiet.

15.10.2017 Muktinath

Heute heißt es entspannen und ausruhen. Die letzten Tage waren doch ganz schön anstrengend. Wir essen Kuchen, trinken Kaffee und gönnen uns einen Yak Burger. Hier in Muktinath (3800 m) gibt es eine ganz besondere Pilgerstätte, die sowohl von den Hindus als auch von den Buddhisten verehrt wird. Der große Vishnu-Tempel ist von 108 Wasserspeiern in Tierkopfform umgeben und die gläubigen Hindus nehmen hier zu jeder Jahreszeit ein reinigendes Bad. Gleich nebenan ist die buddhistische Jollo Muki Gompa. Hier brennt eine ewige Flamme, gespeist durch Naturgas. Nachmittags müssen wir uns noch um Helmuts Fahrrad kümmern. Die Bremsen sind hinüber und wir haben gehört, dass es hier eine Fahrradvermietung geben soll. Wanderer können sich ein Rad ausleihen und zwei oder drei Etappen nach unten radeln, während das Gepäck mit dem Jeep zum jeweils nächsten Ziel gebracht wird. Eine gute Idee. Wir finden den Laden und tatsächlich hat der nette Besitzer noch zwei paar Bremsbeläge übrig. Wir bekommen einen rundum Service incl. Bremse einstellen und Felge zentrieren.

16.10.2017 Muktinat – Kagbeni

12 km

Von Muktinath geht es heute nur nach unten. Die ersten 8 km nach Kagbeni fahren wir auf einer neu geteerten Strasse. Dann folgt Schotter. Es ist schön, mal nur bergab rollen zu müssen und nach etwa einer Stunde sind wir bereits am Ziel. Kagbeni auf 2800 m ist der Eingang zum ehemaligen Königreich Mustang und so gibt es hier sehr viele uralte Häuser, die von verwinkelten Gassen umgeben sind. Immer wieder kommen einem Ziegen, Hühner oder Yaks entgegen und manchmal wird es richtig eng. Gegen Mittag beginnt der Wind heftig bergauf zu wehen. Dies ist ein alltägliches Phänomen und wirklich erstaunlich. Wir flüchten uns in eine German Bakery und geniessen leckeren Apfelkuchen.

17.10.2017 Kagbeni – Marpha

18 km / 290 hm

Wir fahren immer flussabwärts, bis nach etwa 5 km nochmals ein kräftiger Anstieg folgt. Hier treffen wir auf zwei Holländer die auch mit Gepäck und Rädern unterwegs sind. Wir tauschen uns aus und nutzen dies gleichzeitig für eine Verschnaufpause. Immer wieder sieht man entlang der Strecke Baustellen und in ein paar Jahren wird hier wohl überall eine Teerstrasse sein. Vielleicht zwei Kilometer vor dem Ort Jomson platzt Steffis Hinterreifen. Um nicht auf weiter Flur Reparaturarbeiten durchführen zu müssen, entscheiden wir uns, bis in den Ort zu schieben und alles entspannt in einem Restaurant zu reparieren. Als wir mit flicken fertig sind, stellen wir fest, dass der Mantel einen großen Riss hat. So ein Mist. Helmut fährt los um eine Werkstatt zu finden. Etwa eine Stunde später kommt er mit einem neuen Mantel. Eine Fahrradwerkstatt gibt es hier zwar nicht, aber er hat einen jungen Mann getroffen, der zufällig auf der Strasse mit seinem Fahrrad unterwegs war. Helmut spricht ihn an und er bietet uns seinen Ersatzmantel zum Kauf an. Perfekt. Zwar ganz schön teuer aber er passt. Jetzt müssen wir erst noch etwas Geld wechseln, um die 6000 Rupien für den Mantel bezahlen zu können. Wir treffen uns mit dem Mann einige Zeit später bei der Touristeninformation und bedanken uns nochmals. Sonst wäre hier Endstation gewesen. Glück braucht man eben auch auf reisen. Die letzten 6 km bis Marpha sind gleich geschafft.

18.10.2017 Marpha

Wir bleiben in Marpha. Heute findet das „Lama Dance Festival“ statt, das so wohl nur alle 10 Jahre stattfindet. Das ganze Dorf trifft sich rund um den Innenhof des Tempels und feiert die Tänzer, die hier immer wieder mit verschiedenen Masken und Kostümen auftreten. Zwischendurch gibt es Tee und Süssigkeiten und auch ein Teller Dal Bhat wird an alle verteilt. Nach etwa sechs Stunden ist die Veranstaltung vorbei. Obwohl Marpha auf 2700 hm liegt, ist die Gegend bekannt für seine Apfel, Pfirsich und Aprikosen Bäume. Die ganze Umgebung wird hier mit Obst versorgt und überall erhält man frisch gepresste Säfte und die destillierte Versionen der Früchte. Übrigens liegt das Holz auf den Dächern nicht zum Trocknen herum, sondern es deutet an, wie reich der jeweilige Besitzer ist. Das meiste Holz wurde bereits vor Generationen dort abgelegt.

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