09.12.2016 – 12.12.2016 von Hue nach Ngoc Hoi

Der Monsun begleitet uns weiter und wir fliehen Richtung laotische Grenze.

09.12.2016 Hue – Hoi An

132 km / 866 hm

Am frühen morgen geht es auf der AH1 weiter nach Hoi An. Kurz nachdem wir starten beginnt es zu regnen und wir packen wieder unsere Regensachen aus. Der Highway nach Hoi An wäre gar nicht so schlecht, aber bei ständigem Regen macht es einfach keinen Spass. Gegen Mittag erreichen wir die Ortschaft An Cu und machen Mittagspause. Es hört dann Gott sei Dank auch wieder auf zu regnen und wir können die Regensachen wegpacken. Nach dem Ort beginnt der sogenannte Wolkenpass (Hai Van Pass). Eine ausgeprägte Wetterscheide. Das Klima ist feucht-tropisch und es geht auf 496 m hoch. Wir schlängeln uns von Norden kommend die Serpentinen hinauf und haben riesiges Glück, nicht im Nebel zu landen. Es ist blauer Himmel und bestes Wetter. Ganz oben liegen die Reste der alten französischen und amerikanischen Bunkeranlagen. Diese Stelle war früher einmal hart umkämpft. Bei der anschliessenden Abfahrt auf der Südseite reicht der Blick über das Meer auf den Hafen und die Skyline von Da Nang. Seit 2005 wird der Pass durch den 6,3 km langen Hai-Van-Tunnel entlastet, durch den jetzt fast alle Autos und LKWs fahren. Somit treffen wir in den Serpentinen nur auf zweirädrige Fahrzeuge und es ist sehr entspannend. Die letzten 30 km von Da Nang nach Hoi An vergehen wie im Flug. Hoi An liegt etwas abseits des Highway AH1 und wir fahren noch ein Stück auf ziemlich holprigen Teerstrassen. Bei dieser sonst so gut touristisch erschlossenen Stadt kann man die schlechte Anbindung an das Strassennetz gar nicht glauben.

10.12.2016 – 11.12.2016 Hoi An

Hier in Hoi An haben wir einen Sonnen- und einen Regentag. Leider kämpft Helmut seit ein paar Tagen mit einer Erkältung und ist nicht ganz fit, was die Regentage auch nicht besser machen. Wir ruhen uns ein wenig aus und schlendern durch den alten Ortskern von Hoi An. Einst war Hoi An der größte Hafen in Südostasien und ein wichtiger Teil der Seidenstraße. Gegründet wurde der Ort im 4 Jahrhundert von den Cham. Im Laufe des 16. Und 17. Jahrhunderts kam der Aufstieg, der Hafen wurde ausgebaut und Hoi An wurde zu einem Handelszentrum. Chinesische und Japanische Kaufleute vertrieben von hier aus ihre Waren, denn sowohl Japan als auch China waren dank der Lage am Südchinesischen Meer gut zu erreichen. Aus dieser Zeit stammt die Japanische Brücke, an ihr begann das Viertel in dem die Japaner lebten. Später kamen die Europäer, auch die Briten, Franzosen und Niederländer handelten von hier. Doch im 18 Jahrhundert verlor der Ort komplett an Bedeutung, die großen Handelsschiffe wichen nach Da Nang aus und Hoi An geriet komplett in Vergessenheit. Das war das große Glück von Hoi An, denn so schlummerte es und trug im Vietnamkrieg kaum Schäden davon. Das historische Stadtbild blieb gut erhalten, und in den 1990er Jahren begann Hoi An langsam wieder aufzublühen. Seit 1999 zählt es zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Stadt ist auch bekannt für das sehr gute Essen und wir probieren uns durch einige der dortigen Spezialitäten wie zum Beispiel „white rose“ (shrimp dumplings), „cao lau“ (eine spezielle Nudelsuppe), „banh xeo“ (eine Art Frühlingsrolle in Reispapier), gefüllte Tintenfische oder Salat mit Shrimps, Erdnüssen und Bananenblätter.

12.12.2016 Hoi An – Ngoc Hoi

Gestern haben wir uns dazu entschlossen einen Nachtbus zur Grenze nach Laos zu buchen. Das Wetter soll leider nicht besser werden und wir wollen dem Monsun so schnell als möglich entfliehen. Die Tickets haben wir in einem Shop in der Stadt organisiert. Es wurde uns ein Bus versprochen, der uns direkt am Hotel abholt und ohne umzusteigen in die Grenzstadt Richtung Laos bringt, in der wir um 6 Uhr früh ankommen sollen. So war der Plan. Leider kam es anders. Ersten hatte der Bus eine Stunde Verspätung, dann kam nicht ein Bus sondern ein Moped, dem wir etwa einen Kilometer zum Bus folgen sollen. Wäre doch mit unseren Rädern kein Problem. Okay, was bleibt einem anderes übrig und wir folgen dem Moped im Nieselregen. Dann steigen wir in einen Sleeper Bus und denken alles wäre in Ordnung. Vielleicht eine halbe Stunde später werden wir an einer Strassenkreuzung gebeten den Bus zu wechseln. Natürlich regnet es immer noch. Gegen 3:40 Uhr fordert uns das Buspersonal auf, an einer Strassenkreuzung auszusteigen. Hier wäre unser gewünschter Grenzort. Wir landen in PleiKu. Es ist dunkel, es regnet immer noch und PleiKu ist ungefähr 100 km von unserem Ziel entfernt. Wir stellen uns unter und warten. Als gegen 5:30 Uhr auf der anderen Strassenseite ein „Cafe“ öffnet, schieben wir rüber und Frühstücken erst einmal. Wer kann das schon von sich sagen, dass er bei Dauerregen den Sonnenaufgang in einem Strassencafe von PleiKu erlebt hat ;-). Irgendwann bekommen wir die Info, dass auf der anderen Seite der Strassenkreuzung eine Art Busstopp ist und wir sollen doch dort auf den nächsten in Richtung Laos warten. Es wird uns schon einer mitnehmen. Tatsächlich, nur kurze Zeit später bleibt ein Bus mit Endstation Pakse stehen und wir können zur Grenzstadt Ngoc Hoi mitfahren. Gegen 9 Uhr sind wir dann endlich am Ziel. Wir sind total gerädert und checken im nächstbesten Hotel ein. Nach ein paar Stunden Schlaf laufen wir noch ein bisschen durch den Ort und besorgen uns für den morgigen Grenzübertritt bei einem Goldhändler noch ein paar US Dollars fürs Visum.

 

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