24.08.2016 – 03.09.2016 Ulaanbaatar und Gobi

An unserem ersten Tag in Ulaanbaatar erkunden wir die Stadt und erledigen ein paar Besorgungen. Am wichtigsten ist die Suche nach einem Touranbieter, mit dem wir ein paar Tage durch die Wüste fahren können. Letztlich landen wir bei Khongor , einem Guesthouse, der auch Touren anbietet. Wir entscheiden uns für eine neun Tages Tour, die am nächsten Tag startet. Während der gesamten Zeit werden wir bei Familien in einfachen Gers übernachten und für die Verpflegung sorgt unser Guide. Ein Grossteil der Strecke wir offroad sein.

25.08.2o16 Baga Gazariin (rock formations)

Wir kommen gegen 8 Uhr im Khongor GH an und lernen dort unsere Mitfahrer bzw. den Fahrer und unseren Guide kennen. Insgesamt sind wir zu acht, die in einem alten, russischen UAZ-452 Van auf Tour gehen. Ein junger Mann aus Singapur, eine junge Chinesin, ein Rentner Ehepaar aus Shanghai und wir. Anfangs geht es auf einer guten Teerstrasse Richtung Süden. Ziel ist eine Felsformation, in dessen Nähe die Ruinen eines altes buddhistisches Klosters sind. Anschliessend geht es weiter zu unserer ersten Übernachtung.

26.08.2016 Tsagaan Suvarga – White Stupa

Heute geht es weiter nach Tsagaan Suvarga. Die Einheimischen nennen die Landschaft in dieser Gegend „White Stupas“. Es sind grosse, sandige Steinformationen, die früher wohl ziemlich weiss waren, mittlerweile aber durch die Erosion eher rötlich sind. Doch zuerst checken wir bei unserer Familie ein. Sie besitzen viele Kamele und zur Begrüssung gibt es Kamelmilch und traditionelles Gebäck.

27.08.2016 Yol Valley

Heute ist Duschtag! Da es bei den Familien keine sanitären Einrichtungen gibt, ist es üblich zum duschen in das nächste grössere Dorf zu fahren. Anschliessend gehen wir noch auf den Markt und kaufen 5 Kg Fleisch (Schaf) für das Barbecue am Abend. Mittlerweile sind wir tief im Süden der Mongolei, mitten in der Wüste Gobi. Irgendwann biegen wir in den Nationalpark ab. Es geht steil bergauf und später steigen wir auf Pferde um. Wir reiten ein Stück in den Canyon hinein. Unser Guide erzählt uns, dass hier normalerweise bis Mitte Juli noch Schnee und Eis zu finden ist. Aber aufgrund des besonders heissen und verregneten Sommers war heuer bereits im Juni alles geschmolzen. Anschliessend bereitet unser Guide im Camp das Barbecue vor. Die Fleischstücke werden zusammen mit heissen Steinen in eine Art Wok gelegt. Als oberste Schicht kommt noch Gemüse dazu. Deckel drauf und 40 min warten. Dann wird im Ger serviert. An sich ist das Fleisch sehr gut aber sehr viel und vor allem fettig. Wir brauchen wohl noch ein bisschen, um uns an das mongolische Essen zu gewöhnen. Die Nacht ist sternenklar und man kann unglaublich viele Sterne und Sternschnuppen beobachten.

28.08.2016 Khongor Sand Dune

Früh am morgen gehen wir zum Brunnen, der nicht weit vom Camp entfernt ist, schöpfen Wasser für unser Mittagessen und tränken die Pferde. Mittags machen wir in einem entlegenen Valley halt und es gibt Nudeln. Vorher hatten wir die einzige Panne der Tour. Mitten auf der Strecke ging der Motor aus. Unser Fahrer kramt ein paar Ersatzteile hervor und krabbelt unter das Auto. Wenige Minuten später geht es weiter. Bevor wir auf die höchste Düne steigen steht Kamelreiten auf dem Programm. Irgendwie lustig aber sehr unbequem. Nach dem Abendessen geht es zur Düne. Sie soll über 100 km lang, 6 km breit und an der höchsten Stelle etwa 300 Meter hoch sein. Es ist sehr steil und mit jedem Schritt rutscht man wieder ein Stückchen den Berg hinunter. Der Ausblick oben ist fantastisch.

29.08.2016 Bayanzag (Flaming Cliffs)

Bei Bayanzag wurden Anfang des letzten Jahrhunderts viel Fossilien gefunden. Versteinerte Pflanzen, Dinosaurier Knochen und deren Eier. Wir sehen uns bei den Sandstein Klippen um, finden aber keine Versteinerungen. Die sind bereits alle im Museum in Ulaanbaatar bzw. Washington. In der Nahe des Camps gibt es einen kleinen Wald aus Saxaul Bäumen. Dies ist in der Gegend etwas ganz besonderes, da hier kaum Pflanzen wachsen. Nach dem Abendessen feiern wir im Ger meinen Geburtstag. Vielen Dank für die vielen Glückwünsche! Den Kuchen hat unser Guide bereits vor drei Tagen in der letzten grösseren Ortschaft besorgt.

30.08.2016 Ongi Monastery

In einem kleinen Ort an der Strecke besuchen wir eine Fabrik, die Eis aus Kamel-Milch-Joghurt hergestellt. Sehr lecker. Gegen 13 Uhr erreichen wir unser heutiges Ziel. Es gibt Mittagessen und anschliessend entspannen wir am Fluss. der direkt vor unserem Camp vorbei fliesst. Nicht weit entfernt besuchen wir später die Ruinen des Klosters. Im 17. Jahrhundert war diese Anlage die grösste in der Mongolei mit über 1000 Mönchen. Wie alle buddhistischen Orte wurde auch diese während der kommunistischen Herrschaft komplett zerstört und viele der Mönche getötet oder „umerzogen“. Heute leben dort wieder 6 Mönche (aktuell auf Schulung in Tibet).

31.08.2016 Orkhon Water Fall

Heute geht es schon um 8 Uhr los, denn es liegen 300 km offroad vor uns. Gegen 10 Uhr stoppen wir bei Nomaden. Wir probieren vergorene Stutenmilch. Diese hat etwa 2% Alkohol und schmeckt leicht säuerlich. Sie wird in einer Schale reihum von einem zum nächsten gereicht. Der alte Chinese übertreibt und trinkt zur Belustigung der Mongolen gleich zwei Schalen komplett aus. Dies führt dazu, dass wir wenig später für Ihn eine Toilettenpause einlegen müssen. Der Weg ist sehr holprig. Die letzten 70 km geht es über Lava Gestein und wir müssen sehr vorsichtig fahren. Im Gegensatz zur Süd Gobi ist es hier viel feuchter, so dass sich in dieser Gegend sehr viele Nomaden mit ihren Tieren niedergelassen haben. Der Wasserfall selbst ist etwa 20 Meter hoch und schön gelegen.

01.09.2016 Kharhorin – Erdene Zuu Monastery

Am Morgen ist es draussen sehr kalt und es wird im Ger eingeheizt. Später kommt unser Guide Shine im traditionellen Gewand und die Mädels dürfen dieses auch mal anprobieren. Dann geht es gegen 10 Uhr los zur letzten Station unserer Tour. Auf dem Programm stehen die Besichtigung eines Museums und des Klosters.

02.09.2016 Rückfahrt nach Ulaanbaatar

Es regnet die ganze Nacht und wir sind froh, dass die 400 km nach Ulaanbaatar seit langem mal wieder auf Teerstrasse gefahren wird. Wir machen noch einen kurzen Zwischenstopp bei den kleinen Sanddünen, fahren aber gleich wieder weiter, da es durch den Regen noch recht kalt ist. In UB verabschieden wir uns von unseren Mitreisenden und radeln zurück in unser Guesthouse.

03.09.2016 UB

Am Morgen treffen wir uns nochmal mit unserem Mitfahrer aus Singapur und der Chinesin und besuchen das Kloster Gandan mitten in der Stadt. Die Hauptattraktion ist eine 26,5 Meter hohe, goldene Buddha Statue. Sie steht in einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert und ist umrahmt von unzähligen kleinen Buddha Figuren und Gebetsmühlen. Den restlichen Tag entspannen wir in einem Cafe. Sofern das Wetter mitspielt, wollen wir morgen Richtung Süden weiter radeln.

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