16.10.2016 – 20.10.2016 von Chongqing nach Qianjiang

334 km, etliche Tunnel und viele in Wolken gehüllte Berge begleiten uns auf dem Weg von Chongqing nach Qianjiang.

16.10.2016 Chongqing

Nach vier Tagen im Sattel machen wir in Chongqing einen Ruhetag. Wir schlendern durch die Grossstadt, gehen Kaffeetrinken und entspannen ein wenig. Ausserdem besuchen wir den Arhat Tempel im Zentrum der Stadt. Dieser ist eingepfercht zwischen den Hochhäusern und bietet ein skurriles Bild. Mit seinen etwa 1000 Jahren stellt er eine angenehme Abwechslung zum modernen Grossstadtjungel dar. Die Innenstadt, mit ihren wuchtigen, teilweise über 400 m hohen Wolkenkratzern, liegt auf einer Halbinsel. Sie ist umringt vom Fluss Jangtse und einem der Nebenflüsse. Ausserdem begrenzen rundherum hohe Berge die Stadt. Trotz der schwierigen geologischen Bedingungen wird jeder Quadratmeter Boden genutzt und ständig werden ältere Bauten abgerissen, um Platz für immer Höheres zu schaffen.

17.10.2016 Chongqing – Fuling

107 km / 2185 hm

Bei bewölkten 22 Grad starten wir. Wir verlassen die Grossstadt in Richtung Fuling durch einen gut beleuchteten Tunnel. Anschliessend geht es ständig rauf und runter, immer am Fluss Jangtse entlang. Nach 30 Kilometer haben wir wieder einmal einen Platten. Eine Schraube steckt im Hinterreifen. Ärgerlich. Wir flicken es und schon geht es weiter. Auf halber Strecke bei einer Gebetsstelle machen wir eine kurze Pause dann folgen etliche weitere Tunnel und Höhenmeter. Die Tunnel sind zwischen 290 m und 2900 m  lang und gut oder besser gesagt für asiatische Verhältnisse gut beleuchtet. Wir setzen unsere Lampen auf und schauen, dass wir schnell durch kommen. Die Stadt Fuling erreichen wir über das Industriegebiet und wir werden nochmals richtig nass und dreckig. Wir suchen uns ein Hotel in der Innenstadt und checken dort am späten Nachmittag erschöpft ein.

18.10.2016 Fuling – Jiangkouzhen

94 km

Wir verlassen den Fluss Jangtse und es geht weiter durch etliche Tunnel. Leider sind diese jetzt nicht mehr ausreichend beleuchtet und es ist schon ein komisches Gefühl, dort durchfahren zu müssen. Irgendwann kommen wir sogar an einen Tunnel, der gerade renoviert wird. Es tropft an allen Ecken und Enden und die Bauarbeiten sind unglaublich laut. Nach 70 km sind wir in der Grossstadt Wu-long und wir machen eine Pause. Die nächsten Kilometer sind wieder entspannter. Parallel zu einem kleinen Flusslauf schlängeln wir uns die Bergstrassen hinauf und hinunter. Mal sind wir fast auf Höhe des Ufers, mal 50 m oder 100 m über dem Fluss. Schade, dass wir an diesem Tag den Höhenmetern der Garmin Uhr nicht wirklich trauen können. Bisher hat sie immer tadellos funktioniert aber hier hat sie scheinbar irgendein Problem und zeigt unrealistische Höhenangaben an. Am späten Nachmittag erreichen wir Jiangkouzhen und suchen uns ein Hotel. Gegen Abend klopft die Hotelchefin noch einmal an unsere Zimmertür. Wir sollen doch bitte mal kommen. An der Rezeption wartet die Polizei und es werden nochmals die Ausweise geprüft und alles muss zwingend im Hotelcomputer erfasst werden. Das Prozedere, ausländische Daten zu erfassen, wollte sich die Hotelchefin wahrscheinlich sparen. Kein Wunder. Weder die Hotelchefin noch die Beamten können unseren Ausweis richtig lesen und es wird gerätselt was Vor- und Nachname, Geburtsname usw…. sind. So dauert es bestimmt eine Stunde, bis alles ausreichend im System dokumentiert ist und sich die Beamten damit zufrieden geben und wieder fahren.

19.10.2016 Jiangkouzhen – Qianjiang

133 km / 2000 hm

Die Landschaft ändert sich am heutigen Tag nicht wirklich. Auch das Wetter bleibt bewölkt und grau. Es folgen wieder einige Tunnel und in Pengshui machen wir bei einem Teller leckerer Nudelsuppe Mittagspause. Nach 95 km sollte laut Google eigentlich ein Hotel auftauchen. Nur leider ist da ausser ein paar Häusern und dem einen oder anderen Dorfladen nichts. Wir müssen also weiter. Die nächste Übernachtungsmöglichkeit ist die Stadt Qianjiang in 38 km. Es ist 16 Uhr und wir treten kräftig in die Pedale. Es geht nochmals über ein paar Hügel und dann regnet es die letzten paar Kilometer auch noch. Gegen 18 Uhr sind wir endlich in Qianjiang und checken in einem Hotel ein. Irgendwie sind wir jetzt doch froh, in den Bergen kein Hotel gefunden zu haben und den regnerischen Abend entspannt in einer Stadt verbringen zu können.

20.10.2016 Qianjiang

Es regnet wie aus Eimern und wir machen heute einen Ruhetag. Nach den letzten Etappen haben wir dies auch nötig. Wir schlafen viel und schauen uns die Stadt an. Am Abend finden wir zufällig ein Lokal in dem es Reis in Tontöpfen mit Gemüse und Fleisch gibt. Es sieht lecker aus und wir bestellen uns zwei Portionen. Nachdem wir wieder zurück im Hotel sind, checken wir die Wetteraussichten und leider ist die Langzeitprognose eher Regen. Wir warten den nächsten Morgen mal ab und entscheiden dann, wie wir weiter machen wollen.

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